Seit 1950 hat nachweislich die Sonnenaktivität abgenommen, trotzdem steigt die durch-schnittliche globale Temperatur gerade in den letzten Jahren signifikant an. Helle Flächen auf der Erdoberfläche (z.B. Eis und Sand) reflektieren die Sonnenstrahlen besser als dunkle Flächen (z.B. Wald). Der Wald nimmt mehr Sonnenenergie auf (Absorption). Das Abschmelzen der Eisflächen an den Polen führt also zu mehr Absorption. Das Abholzen des Waldes zu mehr Reflektion (helle vs. dunkelere Oberflächen). Das größte Problem stellt jedoch die zunehmende Anzahl an Treibhausgasen in der Atmosphäre dar. Diese verhindern die Abwärme ins All durch Rückstrahlung des Sonnenlichts auf die Erdoberfläche. In Folge steigt die Temperatur der Erde. Das Klima wandelt sich.
Mit zunehmender Erdtemperatur nimmt die Häufigkeit von Starkwetterereignissen (Über-schwemmungen, Wirbelstürme, Dürre) zu. Dies konnte weltweit in den letzen Jahren beobachtet werden. Erste Kipppunkte sind wahrscheinlich schon (bald) erreicht. Was das für Folgen haben wird, kann wissenschaftlich nicht bewiesen aber dennoch präzise simuliert werden. Bisher haben die weltweit anerkannten Klimamodelle gute Vorhersagen gemacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch den zukünftigen Verlauf beschreiben ist demnach hoch. Wir sollten jetzt handeln, denn Kipppunkte sind irreversibel (nicht wieder umkehrbar) und beschleunigen Klimaänderungen.
Wie viel Zeit bleibt uns, um den Klimakollaps zu verhindern? Warum wird alles in Kohlen-stoffdioxid (CO2)-Äquivalente umgerechnet und warum haben wir ein Budget?
CO2 ist das mengenmäßig mit Abstand größte Treibhausgas (>83%), aber nicht das schädlichste für die Ozonschicht. Methan zum Beispiel wirkt 25 mal schädlicher, ist aber schwach
vertreten. Deshalb wird jedes Treibhausgas in CO2-Äquivalenten (CO2-Gegenwert) umgerechnet.
Ein CO2-Budget ergibt sich aus dem 1,5°-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Es gibt die errechnete Menge an CO2-Äquivalenten an, die wir
noch ausstoßen dürfen, um das 1,5°-Ziel zu erreichen. Je schneller wir handeln, desto länger können wir also noch CO2 ausstoßen.
Der Preis des Umbaus zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist enorm. Doch nichts im Vergleich zu den Kosten, wenn wir das CO2-Budget nicht einhalten. Zwischen 2000-2021 enstanden Jedes Jahr Schäden von durchschnittlich 6,6 Milliarden Euro. Auch die Kosten für den Schutz vor Klimaveränderung (z.B. Hochwasserschutz) sind enorm. Doch nichts gegen die Klimakrise zu tun, wird weitere noch nicht bezifferbare Kosten verursachen. Denn Millionen von Menschen werden vor dem Anstieg des Meeres-spiegels flüchten müssen, wenn ihr Wohnraum zerstört wird. Die Net-Zero-Studie der Beratungsfirma McKinsey zeigt, dass in Deutschland zusätzlich nur 10 Mrd € pro Jahr benötigt werden, um bis 2045 klimaneutral zu sein. Wir sollten zum Einhalten des CO2-Budget zwar schneller sein, aber es zeigt, dass die Finanzen da sind. Also lieber kontrolliert und teuer umbauen als später noch teurer alles wieder aufbauen?
Video von www.klimaverstehen.de/co2-budget/